Nemescsó

im Naturpark Geschriebenstein Írottkő

Nemescó hat mehr als 300 Einwohner. Die erste urkundliche Erwähnung  unter dem Namen CHO stammt aus dem Jahr 1248.

„Nemes“ (weist auf die Besitzer hin)  bedeutet auf Deutsch Adelige –wurde im 16. Jhdt. dazu gemeldet. In der Nähe des Dorfes fand man Spuren einer neolitischen Siedlung und eine Wache an  der Bernsteinstrasse aus der Römerzeit. Die Schule von Nemescsó wurde von protestantischen  Geistlichen gegründet. Sie  besteht seit  400 Jahren. Die Bevölkerung betreibt schon lange Landwirtschaft und Ackerbau. Die Landesherren spielten eine wichtige Rolle im Leben des Dorfes (die Choy und Weörös Familien). Nach dem Gesetz 1681/26. wurde Nemescsó zum Zentrum  der freien evangelischen Religion im Komitat Vas und eine sogenannte  Artikularstelle, wo in zwei Kirchen der Gottesdienst in zwei Sprachen abgehalten wurde.


Das war die Blütezeit der Siedlung.  Außer der Kirche, standen zwei Kapellen, ein Waisenhaus, lateinische Schule und ein Gymnasium der Bevölkerung und den umliegenden Gemeinden zur Verfügung . Diese besondere Situation erhob die kleine Siedlung zu einem kulturellen Zentrum. Die Bedeutung des Dorfes verringerte sich  nach der Errichtung  zahlreicher Kirchen nach dem Toleranzpatent. Die Evangelische Kirche wurde im Jahre 1784 erbaut. Ähnlich zu den anderen Kirchen der Epoche ist es eine einschiffige, klassizistische, aber auch mit barocken Elementen verzierte, rechteckige Kirche. Der dreistöckige Turm mit einem Pyramidenhelm wurde im Jahre 1879 elektrifiziert. Das Tor unter dem Turm ist segmentbögig, mit einem partialen Giebelfeld und ionischen Plastiken. Drinnen sieht man die Decke mit Holzbalken, und den Kreuzgang. Die Orgel ist ein Werk von Jozef Kliegel. An der Wand sind Grabinschriften und Grabgedichte zu lesen.

Die Weöres-Kurie wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut, (die heutige Form entstand später) und war bis 1945 im Besitz des größten Grundherren des Dorfes. Nach dem Weltkrieg bot das Gebäude  Platz für das Kulturhaus und das Büro der Kollektivwirtschaft. Sehenswert sind die verzierte Hauptfassade im Hof, die Säulenkapitelle beim Eingang und das Tympanon darüber, mit dem Wappen der Familie. Hier befinden sich  auch die Gedenktafeln von zwei berühmten Söhnen des Dorfes - Sandor Péterffy, (Pädagoge 1841-1913) und József Bakó (Dichter 1896-1962).

Die katholische Petrus und Paulus Kirche wurde im Jahre 1876 errichtet. Auf dem Hauptaltarbild ist Maria mit dem Kind zu sehen. Die Skulpturen von Petrus und Paulus stehen auf dem barocken Altar, der wahrscheinlich aus Österreich stammt. Das Museum für Dorf- und Kirchengeschichte ist nach Voranmeldung zu besuchen.

Bürgeramt: +36 94/568-007