Kreuzstadel

Zum 50. Jahrestag des Kreuzstadelmordes fand 1995 eine Gedenkfeier.

Die Gedenkstätte erinnert an alle Opfer des Südostwall-Baues in der Endphase des 2. Weltkrieges.

Der wegen seines kreuzförmigen Grundrisses so genannte Kreuzstadl, damals ein Teil der Batthyány´schen Landwirtschaft, ist heute nur noch als Ruine erhalten. Auf freiem Feld in der Nähe des Gebäudes, wurden in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 ca. 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter ermordet und verscharrt. Bis heute wird nach dem Massengrab gesucht, um die Opfer in gebührender Weise und nach jüdischer Zeremonie bestatten zu können.

Seit 1991 setzt sich die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative (RE.F.U.G.I.U.S.) dafür ein, dass der Kreuzstadl in Rechnitz als Mahnmal erhalten bleibt. Durch eine private Spenden-Initiative war es 1993 möglich, die Ruine des Kreuzstadls zu erwerben und an den Bundesverband Israelitischer Kultusgemeinden zu übergeben. In der Zwischenzeit ist der Ort zu einem beeindruckenden Symbol des Gedenkens geworden, wo jährlich rund um den 24. März Gedenkfeiern stattfinden.

Der im März 2012 neu errichtete Informationsbereich dokumentiert auf Schautafeln sowie durch Videozeugnisse und Objekte, wie es dazu kam, dass ab Herbst 1944 einheimische Zivilpersonen, FremdarbeiterInnen und ZwangsarbeiterInnen zum Bau der Militärstellung „Südostwall“ gezwungen wurden. Für Zehntausende unter ihnen, Juden und Jüdinnen aus Ungarn, bedeutete das Qual und Ermordung, am Bau oder auf den Todesmärschen Richtung KZ Mauthausen.
Die Gedenkstätte Kreuzstadl erinnert an dieses Geschehen, das sich so in Rechnitz und an vielen anderen Orten diesseits und jenseits der Grenze zugetragen hat.

Als Lernort, Erinnerungsort und Begegnungsort will die Gedenkstätte Kreuzstadl diese Botschaft weiter tragen:
„Nur das Erinnerte, nicht das Vergessene, lässt uns lernen.
Wir alle gestalten Geschichte, die Geschichte formt uns.
Suchen wir Antwort auf Geschehenes, tragen wir Verantwortung für die Zukunft.

Öffnungszeiten: ganzjährig begehbar

Kosten: frei
Kontakt:
Informationsbüro Naturpark Geschriebenstein
Bahnhofstraße 2a
7471 Rechnitz
Tel.: 03363/79143 od. 0664/4026851
e-mail: naturpark@rechnitz.at