Kohlenmeiler in Oberkohlstätten brachte gute Ernte
Die freiwilligen Helfer bauten in mühsamer Arbeit den Kohlenmeiler in zwei Tagen auf. Am 16.09. wurde, nach zwei Wochen der Pyrolyse, reichlich Holzkohle – das „schwarze Gold“ von Oberkohlstätten - geerntet. Die harte Arbeit der letzten Wochen hat sich also gelohnt.
Wie alles begann!
Der Naturparkverein der Gemeinde Unterkohlstätten hat sich bereits vor Jahrzehnten zum Ziel gesetzt, das alte Handwerk der Region, wie das Köhlern und Kalkbrennen, vor dem Vergessen zu bewahren. Deshalb wird in regelmäßigen Abständen in Unterkohlstätten Löschkalk produziert und in Oberkohlstätten aus Buchenholz Holzkohle erzeugt.
Für die über 60 „Köhler“ war es eine schweißtreibende und harte Arbeit. Und doch waren alle Mitwirkenden Feuer und Flamme für das Projekt, in das weit mehr als 400 Arbeitsstunden flossen.
Aufwendiger Arbeitsablauf – wie baut man einen Kohlenmeiler?
Man schichtet Holz ganz eng aneinander. Dann schließt man den Meiler mit Reisig und Erde luftdicht ab. In der Mitte des Meilers befindet sich ein kleiner senkrechter Schlot. Über diesen wird der Meiler entzündet in dem man Glut und das Holz in den Kamin schüttet. Damit beginnt die Verwandlung vom Holz zur Holzkohle und das mit einer Temperatur im inneren des Meilers von 300 bis 400 Grad.
Meiler musste rund um Uhr überwacht werden
In der Praxis kann bei diesem Prozess ganz schnell etwas schiefgehen. Die größte Gefahr ist, dass der Kohlenmeiler ausbrennt und anstatt der wertvollen Holzkohle nur noch Kohlenstaub übrigbleibt. Um Brände zu verhindern, muss der Meiler von den über 60 Freiwilligen vierzehn Tage rund um die Uhr bewacht werden. Auftretende Risse und Löcher – bedingt durch die enorme Temperatur im Inneren, werden schnell mit Erde abgedichtet und mit Wasser befeuchtet.
Holzkohle wird verkauft
Letztendlich hat sich die Arbeit gelohnt. Mit der Ernte der Kohle am 16.09. waren die Köhler von Oberkohlstätten sehr zufrieden: Etwa 300 Kilogramm beste Holzkohle wurde produziert. Die fertige Buchenkohle wird in 1,5 kg-Säcke abgefüllt und verkauft. Der Erlös dient zur Erhaltung der Naturparkeinrichtungen.